Die K-Kolumne

Die K-Kolumne

Stellas Leben… im Hier & Jetzt!

Woche 17

Heute…

wollen wir uns ansehen, was von der Reha übrig geblieben ist. Erinnert irgendwie an den Film „Was vom Tage übrig blieb“… Zunächst hinterlässt die Reha ein sattes Minus auf dem Konto (siehe K-Kolumne Woche 11), da das Übergangsgeld auf sich warten lässt und das Arbeitslosengeld I rückwirkend, am Ende des Monats überwiesen wird. Dumm nur, wenn inzwischen die Fixkosten fröhlich weiter vom Konto abgebucht werden. Aber gut, dank meiner erholten Psyche bewältige ich mit innerer Gelassenheit und Zuversicht diese Durststrecke. Und Dank guter Freundinnen, die Gutscheine für den Supermarkt schicken und weitere Hilfe anbieten, falls frau kurz vorm Verhungern steht. Außerdem hinterlässt die Reha einen ansehnlichen Wäscheberg und bei einigen Mitpatientinnen einen ebenso beeindruckenden Berg an guten Vorsätzen.

Natürlich schnell mit Rehasport beginnen (falls man dieses Angebot nicht schon nutzt), sich um die Wiedereingliederung kümmern (falls diese in Frage kommt), sich schnell um therapeutische Begleitung kümmern (falls noch nicht vorhanden) und alle Empfehlungen zu Sport und Ernährung vollumfänglich und sofort umsetzen. Puh, bei so vielen To do´s schwirrt einem nur der Kopf und der Blutdruck schnellt in die Höhe. Und irgendwie kommt einem ja auch gerne das Leben dazwischen.

Also ich habe, kaum dass ich die Wohnungstüre hinter mir geschlossen hatte, meinen Entlassschein eingescannt und Richtung Arbeitsamt gemailt, parallel hing ich in der Warteschleife, um mich zurück zu melden. Dann stellte ich fest, dass in meiner Inbox eine Mail von der Reha-Klinik war: Meine Koffer seien nicht abgeholt worden! Auf dem Hinweg waren die Koffer ja unglaubliche 8 Tage unterwegs (wo nur frage ich mich? Wenn Koffer erzählen könnten…), jetzt werden sie erst gar nicht mehr abgeholt. Also hing ich beim Götterboten (von wegen Beschützer der Reisenden, Händler und Diebe!) in der Warteschleife. Ach ja, war die Auskunft, ich hätte den Auftrag korrekt geändert, aber das sei nicht beim Boten angekommen. Die Koffer würden morgen abgeholt. Also dies noch schnell der Reha-Klinik mitgeteilt. Dann Richtung örtlicher Supermarkt geeilt, um den Grundbedarf an Lebensmitteln zu decken. Eigentlich wollte ich noch flotten Schrittes ausschreiten (das Tages-Schrittziel war durch die 9-stündige Reisetätigkeit noch nicht erreicht worden), aber inzwischen gewannen Hunger und Müdigkeit die Oberhand und ich sank ermattet auf mein Sofa.

Am nächsten Morgen war meine erste Tätigkeit bei der DRV Bund in Berlin anzurufen und (der Mitgliedsbeitrag war ja auch schon abgebucht worden) das Fitness-Studio aufzusuchen. Und wisst ihr in welchen Kurs ich mich gewagt habe? – In Zumba! Da war ich seit Jahren nicht drin, aber es klappte wunderbar, auch mit den Füßen. Und ich hatte großen Spaß dabei. Ich strahlte die ganze Stunde und alle anderen freuten sich mit. Am nächsten Tag war ich im elektronisch gesteuerten Gerätezirkel und im Reha-Sport, einen Tag später in Faszientraining. Gut, nicht wahr?! Meine Sporttherapeutin in der Reha-Klinik wäre stolz auf mich.

Also wenn wir betrachten, was von der Reha übrig blieb, dann geht es um das Stichwort Nachhaltigkeit. Bedeutet hier: wie kann ich den Erfolg der Rehabilitation auch über den Aufenthalt hinaus aufrechterhalten? Und da sind wir vor allem beim sinnvollen Mindset. Gemeint sind hier Verhaltens- und Denkmuster bzw. die geistige Haltung. Bei meiner letzten Wassergymnastik kam ich ins Gespräch mit einer Mitpatientin, die mir erzählte, dass sie bereits das fünfte Mal da sei. Auf meine Frage, wie das möglich sei, antwortete sie: „Einfach nochmal krank werden!“ Außerdem ließ sie mich wissen, dass man nach der Reha mit vielen Vorsätzen zurückfahre, aber das würde dann irgendwie verbleiben.

Tja, dachte ich so bei mir, deshalb sollte man nicht mit Vorsätzen, sondern mit konkreten Vorhaben nach Hause fahren. Der Zumba-Termin stand schon eine Woche vor meiner Abreise im Kalender. Außerdem esse ich mehr Linsen, um meinen Eiweißbedarf zu decken, das hatte ich dort mit der Ernährungsberaterin besprochen. Und ich erinnere mich gerne an die Dinge, die ich mir zunächst nicht zutraute, dann aber doch bewältigt habe und das Wichtigste, was ich von dieser Reha mit nach Hause nehme, ist die Erkenntnis: Ich kann mehr als ich denke. Und es macht auch noch Spaß!

Eure Stella

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