Ihr erinnert euch, dass es bei unserem wichtigen Thema Fliegen einen Wechsel gegeben hat. Unser großartiger Gleitschirm-Pilot Joachim Güttes hat sich neuen Aufgaben zugewandt, dafür hat uns Jan Bukowski angeboten, als Pilot mit einer Cessna unseren Familien den sprichwürtlichen Wind unter die Flügel zu schenken.

Hier ein Bericht von Inga zum Flug von ihrem Sohn Leeven mit unserem Piloten Jan:

Nachdem der Krebs in unserer Familie gleich bei zwei Familienmitgliedern zugeschlagen hatte, liegt eine Zeit voller Therapien, Terminen und Unsicherheiten hinter uns. Die Unsicherheiten und die Angst um das eigene Überleben und um das des Kindes bleiben, aber die Therapien sind beendet und die Arzttermine sehr reduziert. Jetzt heißt es für uns leben! Den Alltag ganz normal leben, so wie andere Familien es auch tun. Aber auch besondere Momente erleben. Als Belohnung für all das Leid und die qualvollen Monate.

Flugkraft hat uns nun schon ein paar solcher besonderen Momente erleben lassen. Unser Sohn hat während seiner Chemo eine Liste gemacht, mit Dingen, die er nach der Therapie gerne machen möchte. Und durch Flugkraft konnten wir einen Punkt auf dieser Liste abhaken: fliegen. Mit einer echten Cessna und mit Jan, Mitglied der Flugkraft-Crew und Pilot. Jan gehört zu den Menschen, die ihre Freizeit nutzen, um Familien wie uns unvergessliche Momente zu bescheren.

Die Aufregung war groß, als wir uns Ende April auf den Weg nach Wilhelmshaven machten. Aber Jan nahm uns beim Flugplatz in Empfang und hat besonders unsren sechsjährigen Sohn sogleich in die Vorbereitungen für den Flug integriert. Da musste das Flugzeug, eine Cessna, aus der Halle geschoben und aufgetankt werden und alles wurde überprüft. Im Flugzeug gab es noch eine ganz wichtige Aufgabe, unser Sohn musste auf ein Kuschelflugzeug aufpassen, das inzwischen im Flugzeug wohnt.

Toll war es, über verschiedene Orte zu fliegen, die wir während der Chemo, als so viele Aktivitäten nicht möglich waren, besucht hatten. Die Stelle bei Elsfleth, wo die Hunte in die Weser fließt, den Aussichtsturm in Lemwerder und das Wattenmeer. Der Zwischenstopp in Bremen, mit Fahrt im Follow-Me-Fahrzeug , Besuch der Aussichtsterrasse und vor der Rückfahrt zum Flugzeug die Sicherheitskontrolle werden uns lange in Erinnerung bleiben. Der Rückflug nach Wilhelmshaven führte uns über Oldenburg, unserer Heimatstadt. Wir konnten so vieles sehen: unser Haus, die Klinik, das Fussballstadion. Es war so spannend!

Jan war mit ganzem Herzen dabei. Wir konnten von Anfang an spüren, wie wichtig ihm dieses Engagement für Flugkraft ist. Keine Frage, dass er der Bitte unseres Sohnes entsprach und während des Rückflugs mit den Flügeln der Cessna wackelte. Hui, wie das schwankte. Unser Sohn war glücklich! Der Besuch des Flugplatz-Cafés war dann der Abschluss eines rundum gelungenen Tages.

Wir sammeln jetzt schöne Momente und wollen zuversichtlich in die Zukunft schauen. Solche Erlebnisse helfen, die Sorgen zu vergessen, einfach mal fröhlich zu sein und unser „Glas der Glücksmomente“ zu füllen.

Danke,

Inga mit Familie